nice to think

Über Lebensträume und Abschiede

Da sind wir nun.

Wir haben unsere Firma verkauft und sind bereit für unser neues Leben.

Ja, wir wagen den Schritt und erfüllen uns unseren Lebenstraum. Den Traum von einer Weltumsegelung.

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich schon auf unserem Segelboot. Wenn ich vom Laptop aufschaue, sehe ich Boote auf dem Meer und freue mich auf den neuen Tag, der gerade beginnt. Ich sehe das Glitzern des Sonnenlichts auf dem Wasser und bin glücklich.

Und dankbar. Denn nun beginnt ein neues Kapitel in unserem Leben.

Ich bin dankbar, dass wir diesen Weg gegangen sind. Auch wenn die letzten Monate mit extrem viel Arbeit verbunden waren, so waren da doch mindestens genau so viel Aufregung, Vorfreude und Angst.

 

Von Ängsten, Abschieden und Sehnsüchten

Ja, Ängste. Natürlich ist so ein Schritt mit Angst verbunden.  Neue Wege bergen immer ein Risiko und heißen eben auch, dass man Abschied nehmen muss. Man muss seine Komfortzone verlassen. Dinge aufgeben. Routinen durchbrechen und Freunde zurücklassen. Erinnerungen in Kisten verpacken und einlagern.

Aber da gibt es eben auch diese Sehnsucht nach Freiheit und Abenteuer. Dieses „los“ wollen, die Lust auf ein anderes Leben und die Neugier darauf, was da noch kommt. Anais Nin hat mal gesagt: „Und es kam der Tag, da das Risiko, in der Knospe zu verharren, schmerzlicher wurde als das Risiko, zu blühen.“ Dieser Satz macht mir Gänsehaut.

Und haben uns nicht gerade die letzten Jahre gezeigt, dass man eine veränderte Außenwelt auch als große Chance sehen kann? Als Chance, sein Leben auf den Prüfstand zu stellen und neu auszurichten. Sich zu fragen „Will ich so weiter machen?“ Wenn man diese Frage mit einem klaren NEIN beantwortet, dann muss man etwas ändern. Denn wenn wir in der Vergangenheit etwas gelernt haben, dann, dass alles, was wir als Menschen haben, nur das JETZT ist.

 

 

 

 

Wie geht es nun weiter?

Was die Zukunft bringt, wissen wir natürlich noch nicht. Um es mit den Worten von Luca Fröhlingsdorf zu sagen, „planlos geht der Plan los“. Wir stürzen uns sozusagen ins Ungewisse. Genau das macht doch aber den Reiz im Leben aus, oder?

Im Moment genießen wir die Zeit bis zum Ende der Segelsaison im Mittelmeer. Wir werden es dieses Jahr nicht mehr über den Atlantik schaffen, dass war uns von Anfang an klar. Außerdem gibt es noch einige Länder im Mittelmeer die wir noch nicht „besegelt“ haben. Wintersegeln im Mittelmeer? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Denn da gibt es noch den Traum in der Sonne zu überwintern. Aber das entscheiden wir dann, wenn es so weit ist. Jetzt sind wir erst einmal hier. Auf unserem schwimmenden Zuhause.

 

 

 

 

 

5 Kommentare

  • Biggi

    So toll geschrieben…. Wir freuen uns für Euch und hoffen, dass unsere Routen sich bald wieder kreuzen werden! Liebe Grüße Biggi und Torsten von der Ambra

    • Daniele

      Lieben Dank und ja, es wäre sehr schön, wenn wir wieder mal eine Zeit lang gemeinsam segeln würden. Liebe Grüße an euch und viel Glück bei der Atlantiküberquerung

  • Iris

    Hallo liebe Gencalps,

    an meinem freien Vormittag schlage ich in Hannover die HAZ auf und lese von euch, dann gleich im tollen blog weitergemacht – so inspirierend! Träume verwirklichen, im hier und jetzt leben – was ist das eigentlich bei mir? Die Texte regen sehr zum reflektierten Nachdenken an. Reisen bildet und ist das Leben – ich würde alles genauso machen wie ihr!!!

    Aber noch ist der Lebenstraum viel kleiner – ein Eigenheim für meine drei Kinder, meinen Mann und mich, aus dem uns keiner rauskündigen kann. Ihr wollt euer Haus verkaufen – deshalb meine unkonventionelle Frage: Habt ihr schon einen Käufer oder könnten wir da zusammenkommen?

    Einen Versuch ist es Wert Wie auch immer – ich wünsche euch von Herzen eine glückliche, gesunde Zeit in Kolumbien und dem Rest der Welt – es scheint mir, ihr habt es sehr verdient.

    Herzliche Grüße aus dem verschneiten Hannover,

    Iris

    • Daniele

      Hallo Iris,
      vielen lieben Dank für deine Nachricht und die lieben Worte und Wünsche.
      Tatsächlich würde wir uns jetzt im Februar zunächst einmal mit einem Makler treffen.
      Aber wir können es auch ohne Makler regeln. Also wenn ihr euch das Haus anschauen möchtet, sehr gerne.
      Wollen wir vielleicht lieber per Mail alles besprechen?

      Viele Grüße von
      Daniele

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