
Unsere Reise nach Kolumbien und merkwürdige Aussagen einer Verkäuferin
„Ich hätte gerne einen Reiseführer für Kolumbien.“
„Haben wir nicht.“
„Wird er nochmals geliefert?“
„Nein, haben wir prinzipiell nicht im Angebot, den kauft keiner.“
„Wieso nicht?“
„Weil da keiner hinfliegt, ist viel zu gefährlich.“
„Waren Sie schon mal dort?“
„Nein, aber das weiß man doch, Drogen, Drogen, Drogen und das ganze Land ist gefährlich.“
Aha, wow. Was für eine krasse Aussage, was für eine Pauschalisierung, was für ein Schubladendenken. Allerdings muss ich dazusagen, dass diese Verkäuferin einer Flughafen-Buchhandlung nicht die einzige Person war, die unserem Reiseziel gegenüber eher skeptisch war. Wir wurden mehrfach gefragt, warum wir uns Kolumbien als Reiseziel ausgesucht hatten.
Warum denn nun Kolumbien?
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach … es hat uns interessiert.
Und ja, wir hatten uns vorab über unser Reiseziel und die Sicherheit dort belesen. Und da sich die Sicherheit in Kolumbien in den letzten 20 Jahren enorm verbessert hat, kann man dorthin genauso gut wie in jedes andere lateinamerikanische Land reisen. Die vielen Vorurteile sind mittlerweile veraltet. Natürlich muss man bestimmte Regeln beachten, Regeln, die in fast allen Ländern der Welt für Touristen gelten. In jeder Großstadt gibt es Gegenden, in denen man Nachts besser nicht alleine rumläuft. Die gibt es selbst in unserer Heimatstadt Hannover, die nun wirklich überschaubar ist. Und auch Wertgegenstände trägt man nicht offensichtlich bei sich, genauso wie man die teure Kamera vielleicht eher nicht um den Hals trägt.
Dafür gibt es im Gegensatz jedoch genügend gute Gründe nach Kolumbien zu reisen:
- Es ist ein wunderschönes und sehr abwechslungsreiches Land.
- Es erstreckt sich über viele Klimazonen.
- Es hat eine Karibikküste und eine Pazifikküste.
- Es hat im Hochland zahlreiche Kaffeeplantagen.
- Es gibt Obst und Gemüse im Überfluss.
- Man kann Dschungelabenteuer erleben.
- Man kann verträumte Kolonialstädte besichtigen und alte Kulturen entdecken.
- Aber vor allem leben in Kolumbien sehr kontaktfreudige, offene, freundliche und hilfsbereite Menschen. Die Lebensfreude der Kolumbianer ist einfach ansteckend.
Bogotá
Unser erster Zwischenstopp war Bogotá. Die Hauptstadt und mit mehr als 7,5 Millionen Einwohnern auch die größte Stadt Kolumbiens. Wir hatten einen Aufenthalt von fünf Tagen eingeplant und konnten leider weniger sehen als angedacht war. Die Zeitumstellung von sechs Stunden hat uns doch etwas zu schaffen gemacht. Wir waren eher dauermüde als unternehmungslustig und besonders Güven hatte mit der Höhenkrankheit zu kämpfen. Immerhin liegt Bogotá 2640 m über dem Meeresspiegel.
Bogotá hat sehr viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wie z. B. das Museo del Oro, in dem es wahnsinnig eindrucksvolle Ausstellungsstücke zum Thema Gold aus der Zeit vor der spanischen Kolonisation gibt. Im Museum befindet sich die weltweit wichtigste Sammlung präkolumbianischer Goldkunstwerke. Der Eintritt liegt bei 5.000 COP/pro Person, was in etwa 1,00 € entspricht. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Und es gibt auch ein sehr gut erhaltenes historisches Viertel. Dort kann man die ursprüngliche Hauptstadt der spanischen Kolonialzeit sehr gut erkennen.
Geführte Touren durch Bogotá
Über GuruWalk* könnt ihr übrigens sehr gute kostenlose Touren buchen. Einfach in das Suchfeld die gewünschte Stadt einfügen, die Sprache auswählen und schon findet ihr viele verschiedene Angebote. Auch wenn die Touren kostenlos sind, ist es üblich den Guides am Ende der Tour ein angemessenes „Trinkgeld“ zu geben. Je nach Zufriedenheit und Budget sind 10 € – 50 € angemessen. Unsere Erfahrungen mit GuruWalk* waren bisher immer sehr gut und man bekommt unwahrscheinlich viel Insiderwissen von den Einheimischen. Also eine glatte Empfehlung von uns.



Aber auch das gehört zu Bogotá. Durch die Landflucht der Menschen entstehen an den Rändern der Großstadt Armutsviertel, in den die Menschen leben, deren Einkommen kaum zum Überleben ausreicht.

Weiter ging es dann für uns nach Medellin. In die „Stadt des ewigen Frühlings“. In die Stadt die uns verzaubert hat. Und die deswegen einen extra Blogbeitrag bekommt 😉



2 Kommentare
Sonja
Liebe Daniele, schön, dass ich auf deinen Blog gestoßen bin. Tolle Fotos und inspirierende Texte. Und eine Möglichkeit mehr, uns nicht aus den Augen zu verlieren.
Daniele
Liebe Sonja, ich freue mich, dass du hier bist ♥️. Und wer weiß, vielleicht segelt ihr ja mal mit uns mit? Wir würden uns freuen. Ganz liebe Grüße